Deutscher Städtetag zu Corona-Beschlüssen: Hart, aber richtig - Besser jetzt entschlossen handeln, als später mit Versäumnissen zu hadern
29. Oktober 2020
Der Deutsche Städtetag hält die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen für „hart, aber richtig, um den rasanten Anstieg der Corona-Infektionen abzubremsen“. Städtetagspräsident Burkhard Jung, der auch Leipziger Oberbürgermeister ist, sagte der „Rheinischen Post“: „Es ist besser, jetzt entschlossen zu handeln, als später mit Versäumnissen zu hadern.“
Das vorübergehende Runterfahren der Kontakte auf das Nötigste sei „schmerzhaft“: „Es verändert das Miteinander in den Städten spürbar, weil das öffentliche Leben weitgehend ausgesetzt ist. Aber wir müssen jetzt so klar vorgehen, um die Gesundheit von Vielen zu schützen und einen vollständigen Lockdown zu vermeiden.“ Weiter sagte der Städtetagspräsident: „Wir hoffen sehr, dass bis zum Dezember die Infektionen deutlich zurückgegangen sind und die jetzt beschlossenen harten Regeln wieder gelockert werden können.“
Die Aussagen von Städtetagspräsident Burkhard Jung im vollständigen Wortlaut:
Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern
Städtetagspräsident Jung: "Maßnahmen sind hart, aber richtig"
„Die Städte halten die verschärften Maßnahmen von Bund und Ländern für hart, aber richtig, um den rasanten Anstieg der Corona-Infektionen abzubremsen. Das ist ein klares politisches Signal, das wir jetzt brauchen. Es ist besser, jetzt entschlossen zu handeln, als später mit Versäumnissen zu hadern. Das vorübergehende Runterfahren der Kontakte auf das Nötigste ist schmerzhaft. Es verändert das Miteinander in den Städten spürbar, weil das öffentliche Leben weitgehend ausgesetzt ist. Aber wir müssen jetzt so klar vorgehen, um die Gesundheit von Vielen zu schützen und einen vollständigen Lockdown zu vermeiden.
So bleibt auch die Chance, das Gesundheitssystem nicht zu überfordern und die steigende Zahl der Menschen mit schweren Krankheitsverläufen medizinisch gut zu versorgen. Die strengen Regeln sind zeitlich begrenzt und sollen bundeseinheitlich gelten. Das hilft, damit sie von den Menschen akzeptiert und praktiziert werden. Wir brauchen in den kommenden Wochen großen Rückhalt in der gesamten Gesellschaft, damit wir die Pandemie im Griff behalten und nicht die Kontrolle verlieren.
Für die Familien und die Zukunftschancen der Kinder ist wichtig, Schulen und Kitas weiter offen zu halten. Wir finden es schmerzhaft, dass auch zahllose Kultureinrichtungen für einen Monat schließen müssen. In der Kultur, im Sport, in der Gastronomie sind mit viel Energie und Kreativität gute Hygienekonzepte entwickelt worden. Deshalb halten wir es für sehr wichtig, dass die wirtschaftlichen Folgen für die betroffenen Einrichtungen, Unter-nehmen und Solo-Selbständigen abgefedert werden – so, wie Bund und Länder das zugesagt haben. In zwei Wochen die Wirkung der Maßnahmen zu prüfen, ist richtig und not-wendig. Wir hoffen sehr, dass bis zum Dezember die Infektionen deutlich zurückgegangen sind und die jetzt beschlossenen harten Regeln wieder gelockert werden können.“
Quelle: www.staedtetag.de