Deutscher Städtetag zu Plänen von Karstadt Kaufhof: Tiefer Einschnitt für die betroffenen Städte
19. Juni 2020
Statement des Vizepräsidenten des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeister Markus Lewe aus Münster zu den von Karstadt Kaufhof geplanten Filial-Schließungen
„Die massenhaften Schließungen von Filialen bei Karstadt Kaufhof sind für die betroffenen Städte ein tiefer Einschnitt. Mit diesen Kaufhäusern geht ein Ort der Versorgung und Begegnung verloren. Wir bedauern als Städtetag, dass es so weit gekommen ist. Der Sanierungsplan und der damit verbundene Stellenabbau treffen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Kundschaft aber auch Innenstädte und Stadtteilzentren. Häuser von Karstadt Kaufhof wirken wie ein Kundenmagnet und ziehen viele Menschen an. Davon profitieren im Umfeld andere Händler und Gastronomiebetriebe und deren Beschäftigte. Deshalb kommt es sehr darauf an, die Auswirkungen dieser Kaufhaus-Schließungen in Grenzen zu halten.
Die betroffenen Städte stehen vor einer erheblichen Herausforderung. Wenn Filialen leer stehen, kann das gesamte Umfeld schnell an Attraktivität verlieren. Das muss verhindert werden. Wo Karstadt Kaufhof seine Häuser nicht weiterführen wird, werden die Städte gemeinsam mit anderen Akteuren nach einer standortspezifischen Nachnutzung der Gewerbeimmobilien suchen.
Die Städte sind seit Jahren sehr engagiert und vielfach erfolgreich dabei, mit guten Ideen und neuen zukunftsfähigen Konzepten, Innenstädte und Stadtteilzentren für die Bevölkerung vor Ort und für Besucher attraktiv zu halten. Diese Anstrengungen werden wir fortsetzen. Einkaufsmöglichkeiten allein genügen dafür nicht. In den vergangenen Jahren sind deshalb verstärkt Cafés und Restaurants, attraktive Außengastronomie, Kultur- Tourismusangebote und kleine produzierende Gewerbebetriebe hinzugekommen. Im Idealfall entsteht so ein vielfältiges und lebendiges Miteinander, von dem die Menschen vor Ort ebenso wie der Handel und die Unternehmen gleichermaßen profitieren.“
Quelle: www.staedtetag.de