Städte begrüßen mehr Qualität für Kinderbetreuung und erwarten dauerhaft Mittel von Bund und Ländern
19. September 2018
Statement von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, zum Kabinettsbeschluss „Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung“
„Der Deutsche Städtetag begrüßt, dass die Bundesregierung aktiv geworden ist, um die Qualität in der Kindertagesbetreuung zu verbessern. Die bis zum Jahr 2022 eingeplanten 5,5 Milliarden Euro des Bundes ermöglichen es schrittweise, die Qualität je nach dem regional unterschiedlichen Bedarf in den Bundesländern voranzubringen.
Für nachhaltige Qualitätsverbesserungen muss sich der Bund allerdings dauerhaft engagieren und müssen auch die Länder ihren Beitrag beisteuern. Der Bund muss dazu auch über das Jahr 2022 hinaus zuverlässig Mittel zur Verfügung stellen.
Bund und Länder haben bereits Qualitätsziele benannt. Mit den durch das Gesetz geplanten maximal 2 Milliarden Euro Bundesmittel pro Jahr können diese Ziele jedoch nur teilweise erreicht werden, wie zum Beispiel Personalausstattung verbessern, Sprachförderung intensivieren oder Kita-Leitungen mehr unterstützen.
Eine bessere Qualität muss in enger Absprache mit den Städten verfolgt werden. Wichtig ist außerdem, dass die zusätzlichen finanziellen Mittel auch wirklich bei den Städten und Gemeinden vor Ort ankommen, die für die Kinderbetreuung sorgen.
Die Städte haben in den vergangenen Jahren schon Herausragendes geleistet beim Ausbau der ganztägigen Betreuungsangebote für Kinder zwischen 1 und 6 Jahren. Im Krippenbereich für Kinder bis 3 Jahre wurde die Zahl der Plätze auf rund 763.000 in den vergangenen 10 Jahren mehr als verdoppelt. Die Nachfrage der Eltern steigt ständig, daher bauen die Städte die Angebote auch jetzt noch kräftig aus.
Für diesen qualitativen und quantitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung sind die Städte auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen. Hier sind vor allem die Länder gefragt, die Kapazitäten bei den Fachschulen auszubauen und bundesweit eine kostenfreie Ausbildung anzubieten.“
Kontakt:
Deutscher Städtetag: Daniela Schönwälder, stellv. Pressesprecherin, Tel.: 030 37711-130
Quelle: www.staedtetag.de