?Integration ist keine Einbahnstrasse!?
Duppré: ?Integration ist keine Einbahnstrasse!?
?Eine erfolgreiche Integration von Migranten sollte den Grundsatz von Fördern und Fordern beachten?, so der Präsident des Deutschen Landkreistages (DLT), Landrat Hans Jörg Duppré (Südwestpfalz), heute in Berlin. ?Integration ist kein Selbstläufer und hängt letztlich entscheidend von der Integrationswilligkeit des Einzelnen ab.
Zuwanderern kann erwartet werden, dass sie sich selbst nach Kräften für ihre Integration einsetzen. Integration ist also keineswegs eine Einbahnstrasse!?
Der Deutsche Landkreistag hat in Vorbereitung des Integrationsgipfels, der Mitte Juli in Berlin stattfinden soll, ein Positionspapier zu Zuwanderung und Integration formuliert. Duppré: ?Die Verbesserung der Integration der auf Dauer in Deutschland lebenden Migranten ist eine gesellschaftliche Aufgabe und erfordert das Zusammenspiel aller staatlichen und kommunalen Akteure.?
Duppré wies auf die Beiträge der Landkreise zur Integration von Migranten hin, auf die aufgebaut werden könne: ?Die Kreise bieten seit Jahren über ihre Volkshochschulen Sprachkurse für Ausländer und Spätaussiedler an. In diesem Zusammenhang ist die durch das neue Zuwanderungsrecht eingeführte systematische Sprachförderung zu begrüßen. Auch legen die Landkreise als Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe besonderen Wert auf die Sprachförderung Jüngerer.? Gerade Kinder müssten möglichst frühzeitig die deutsche Sprache erlernen, um mit ausreichenden Sprachkenntnissen das schulpflichtige Alter zu erreichen. ?Über 19% der Jugendlichen mit Migrationshintergrund beenden ihre Schulausbildung ohne Abschluss. Diese Zahl ist alarmierend! Hier müssen in den Schulen entsprechende Fördermaßnahmen greifen. Insbesondere gilt es, vermehrt Schulsozialarbeiter einzusetzen.?
Der DLT-Präsident sprach sich für eine bessere finanzielle Ausstattung der Integrationskurse durch den Bund und für deren flächendeckendes Angebot auch in ländlichen Gebieten aus. ?Grundlage für ein Leben und Arbeiten in Deutschland ist die Beherrschung der deutschen Sprache. Sie ist nicht nur der Schlüssel zu Geschichte und Kultur unserer Gesellschaft sowie zum politischen System. Ohne die Fähigkeit zur Verständigung kann eine Integration schlichtweg nicht gelingen. Dabei kommt es entscheidend auf die Bereitschaft des Einzelnen an, Deutsch erlernen und im täglichen Leben gebrauchen zu wollen?, so Duppré abschließend.